Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie)

  1. Kopf
  2. Halsweichteile
  3. Wirbelsäule
  4. Thorax, Mediastinum
  5. Brustdrüse
  6. Oberbauch
  7. Becken
  8. Prostata
  9. Gelenke
  10. Extremitäten
  11. Gallengang (MRCP) ohne Kontrastmittel
  12. Gefäßdarstellung (Angiographie)
  13. MR-Angiographie


MRT (MR, Magnetresonanz- oder Kernspintomographie)


Allgemeine Informationen

Als MRT wird das Untersuchungsverfahren genannt, das in einem Magnetfeld stattfindet und mit Hilfe elektromagnetischer Antennen anatomische Bilder der Organe und von Krankheitsprozessen erzeugt. Es handelt sich nicht um Röntgenstrahlen oder Radioaktivität! Für dieses Verfahrens am Menschen sind keine Gesundheitsschäden bekannt, sofern einige grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.

Dazu gehört, dass der untersuchende Arzt und das MR-Personal über implantierte

• Metallteile, Metallsplitter
• Prothesen, Schrauben und
• Herzschrittmacher, Insulinpumpen,
• Ventilableitungen etc. vor Untersuchungsbeginn informiert werden.

Auch über eine bestehende Schwangerschaft sollten Sie uns informieren. Es wäre hilfreich, wenn Sie bereits beim Erhalt der Überweisung zur Untersuchung möglichst Ihren überweisenden Arzt über derartige -evtl. nur Ihnen bekannte- mögliche Untersuchungshindernisse informieren. Nicht jedem zuweisenden Arzt sind alle patientenseitigen Implantate bekannt. Da sich die medizintechnische Industrie bemüht, voll MR-taugliche Implantate zu verwenden, bestehen jedoch nur bei einem ganz kleinen Teil von Untersuchungen noch absolute Kontraindikationen. Bei Unklarheiten stehen Ihnen unsere Ärzte und Mitarbeiter zur telefonischen Auskunft zur Verfügung.

Was passiert bei der Untersuchung?

Zur Untersuchung werden Sie in ein röhrenförmiges Magnetfeld gefahren, von dem man nichts spürt. Falls nötig, werden spezielle Aufnahmeantennen für einzelne Untersuchungsbereiche an den Körper gezielt angelegt, die optimale Bildentstehungen ermöglichen.

Der überwiegende Teil der Untersuchungen findet in Rückenlage statt, eine Untersuchung in Bauchlage kann allerdings im Einzelfall sinnvoll bzw. notwendig sein. Während der Untersuchung werden Sie nicht allein gelassen, sondern werden ständig optisch und akustisch und ebenso Ihr Kreislauf überwacht. Unsere Mitarbeiter stehen mit Ihnen während der gesamten Untersuchungszeit in Verbindung. Diese dauert unterschiedlich lang und findet jeweils mit mehrminütigen lauten Geräuschphasen statt, weswegen wir Ihre Ohren vor Lautstärke schützen. Leider sind diese Klopf- und Brummgeräusche zur Bildentstehung unvermeidlich. Sie werden aber zwischendurch immer wieder informiert, wie es weitergeht und wie lange die einzelne Bildserie dauert. Sollten Ängste oder Probleme auftreten, so können Sie sich jederzeit über eine Klingel bemerkbar machen. Falls Sie grundsätzlich unter stärkerer Platzangst leiden, so sprechen Sie dies bitte offen vor der Untersuchung beim Arzt oder MR- Personal an. Wir finden dann in der Regel einen Weg, Ihnen dabei zu helfen, dennoch die Untersuchungszeit gut zu überstehen. In Einzelfällen und nur mit Ihrem Einverständnis kann ein intravenöses Medikament wie Diazepam / Valium hierfür sinnvoll verabreicht werden.

Für eine gute Bildqualität benötigen wir Ihre Mitarbeit. Da die Aufnahme der einzelnen Bildserien jeweils mehrere Minuten dauert, sollten Sie während dieser Klopfphasen ruhig liegen und störende Bewegungen vermeiden. Die einzelnen Bilder sind millimetergenau. Von daher sollten Sie versuchen, sich zu entspannen und sich – falls möglich- etwas Angenehmes vorzustellen (nicht einfach, aber manchmal hilfreich!).

Wann und wozu bekomme ich ein Kontrastmittel?

Die in der MR verwendeten Kontrastmittel sind Medikamente, die intravenös appliziert werden und zu einem paramagnetischen Effekt des Blutes führen, so dass Krankheitsprozesse besser zu erkennen bzw. sicherer auszuschließen sind. Wann ein solches Mittel für Ihre Untersuchung hilfreich und sinnvoll ist, entscheidet der Ihren Fall betreuende Radiologe. Sie werden vorab informiert und um Ihr Einverständnis gebeten. In der Regel spüren Sie so gut wie nichts bei der Injektion des paramagnetischen Mittels. Die Risiken dieser Kontrastmittel bestehen in sehr seltenen allergischen Reaktionen, die im Prinzip bei allen i.v. applizierten Medikamenten auftreten können. Wir haben in unserer Praxis im Laufe der Jahre ca. 100.000 Patienten derartige Kontrastmittel angewendet und extrem selten ernste Zwischenfälle erlebt. Sollten Sie besonders allergisch veranlagt sein oder unter einer schweren Nierenfunktionseinschränkung leiden bzw. sollte bei Ihnen Dialysepflicht bestehen, so informieren Sie uns bitte darüber. Dann ist eine weitere Abwägung im Einzelfall erforderlich.

Nach der Untersuchung

Nach der Untersuchung bestehen für Sie keinerlei Einschränkungen, auch nicht nach einer vorangehenden Kontrastmittelgabe. Sollten Sie ein beruhigendes Medikament erhalten haben, so werden wir Sie erst aus der Praxis entlassen, nachdem wir uns von Ihrem Wohlbefinden überzeugt haben. Da eine reduzierte Reaktionszeit nach der Gabe von Beruhigungsmitteln bekannt ist, sollten Sie nach deren Gabe nicht als Fahrrad- oder PKW-Fahrer am Strassenverkehr teilnehmen. Am günstigsten ist es deshalb, falls bereits vor dem Untersuchungstermin die Gabe des Beruhigungsmittels abgesehen werden kann, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Begleitung eines Fahrers zur Untersuchung zu kommen.

Bei einer MR- Untersuchung entstehen mehrere Bildserien in verschiedenen Raumrichtungen und mit unterschiedlichen Gewebesignalen. Dabei können bis zu mehrere hundert Bilder zu betrachten sein. Von daher muss der betreuende Radiologe Ihre Bilder gründlich auswerten, was unterschiedlich lange dauern kann. Er wird dann den Befund und das Bildmaterial sobald wie möglich an Ihren zuweisenden Arzt übermitteln. (In der Regel in 1- 2 Tagen).

Die Mitnahme der schriftlichen Befunderstellung und des Bildmaterials setzt eine zeitintensive ärztliche Beschäftigung mit Ihrer Untersuchung voraus. Deswegen müssen Sie sich dann auf eine im Einzelfall schwer zu bestimmende Wartezeit einrichten oder zu einem vereinbarten späteren Zeitpunkt zum Gespräch bzw. zum Abholen der gesamten Unterlagen in die Praxis zurückkehren.

Um Ihnen etwaige Ängste und Sorgen zu nehmen, werden wir uns jedoch stets bemühen, Ihre Untersuchung vorgezogen zu bearbeiten. Dies trifft vor allem für medizinisch dringliche Konsequenzen aus der Untersuchung zu. Hierzu schicken wir in der Regel dem zuweisenden Kollegen umgehend Ihren Befund auch per Fax zu.

MR – Angiographie

Ein spezielles Verfahren der Kernspintomographie, das inzwischen eine erhebliche Bedeutung erlangt hat, ist die MR-Angiographie. Dieses Untersuchungsverfahren stellt Gefäße im Körper dar, ohne einen Katheter zu verwenden. Es wird lediglich in den meisten Fällen ein spezielles Kontrastmittel für die Kernspintomographie angewendet, das nicht dem jodhaltigen Röntgenkontrastmittel entspricht.

Abhängig von den zu untersuchenden Gefäßen ist es insbesondere im Kopf möglich, ohne Kontrastmittel allein den Blutfluss zur Abbildung der Gefäße zu nutzen (Time-of-Flight [TOF]-Angiographie und die Phasenkontrast-Angiographie).

Die MR-Angiographie (MRA) hat sich als nicht-invasives Verfahren zur Darstellung des Gefäßsystems in der klinischen Routine, z.B. zur Abklärung der arteriellen Verschlusskrankheit (AVK) in den Beinen, fest etabliert. Sie ist absolut schmerzlos und wird ambulant durchgeführt.

Die MR-Angiographie ist besonders geeignet, folgende Gefäßregionen zu untersuchen:

  • Intrakranielle (im Kopf liegende) Arterien
  • Extrakranielle hirnversorgende Arterien (Halsschlagader, Carotiden)
  • Intrakranielle (im Kopf liegende) Venen (Sinus sagittalis)
  • Aortenbogen und thorakale (Brustraum) Aorta
  • Arm- und Handarterien
  • Becken- und Beinarterien
  • Abdominelle (Bauch) Aorta und Nierenarterien
  • Pfortader

MR-Mammographie

Was kann die MR-Mammographie und was kann sie nicht?

Die MR-Mammographie besitzt etliche diagnostische Vorteile gegenüber der konventionellen (Röntgen) Mammographie, aber auch Nachteile:

Vorteile:

  • Sie ist röntgenstrahlenfrei und unschädlich
  • Sie vermag das Brustgewebe vollständig bis zur Brustwand und vorderen Achsel zu erfassen und gibt einen guten Überblick
  • Die Brüste werden kaum verformt, was für die präzise Ortsbestimmung von Herdbefunden hilfreich ist
  • Sie stellt das Drüsengewebe in dünnsten Schichten präzise dar und leidet nicht unter Überlagerungen
  • Sie bildet die einzelnen Gewebeanteile der Brustdrüse unterschiedlich ab
  • Sie kann den Durchblutungsgrad der einzelnen Herde darstellen, was für die Tumorentdeckung von entscheidender Bedeutung ist
  • Sie kann mit gewissen Einschränkungen vermutlich mehr Krebsherde entdecken als die Mammographie
  • Sie kann den Zustand von Brustimplantaten beurteilen und Defekte erkennen, sie schaut auch hinter die Implantate.

Nachteile:

  • Sie vermag keinen Mikrokalk zu erkennen (schwerwiegender Nachteil!)
  • Sie kann nur begrenzt zwischen bös- und gutartigen Herden unterscheiden
  • Sie findet mehr Herde als die Mammographie und führt möglicherweise eher zur „Überdiagnostik“
  • Sie kann nicht jeden Krebs erkennen
  • Ihre Interpretation ist stark untersucherabhängig
  • Sie ist aufwendiger und teurer als die Mammographie
  • Sie ist nicht überall verfügbar
  • Die gesetzlichen Krankenkassen haben die Indikation enorm beschränkt

Die MR-Mammographie ist damit eine ergänzende Untersuchung, welche die üblichen diagnostischen Verfahren an der Brustdrüse nicht ersetzt! Wenn diese keinen auffälligen Befund ergeben, ist auch in der Regel keine weitere Abklärung erforderlich. Aus verschiedenen Gründen kann aber eine weitergehende Diagnostik sinnvoll oder wünschenswert sein.

Wann ist diese Untersuchung sinnvoll?

  • Wenn vorangehende Untersuchungsverfahren keine ausreichende Klärung der Frage nach Brustkrebs erreichen konnten
  • Bei Hochrisikopatientinnen mit genetischer oder starker familiärer Belastung durch Brustkrebs und Eierstockkrebs
  • Bei Brustimplantatträgerinnen, die nur unzureichend mammographisch und sonographisch untersuchbar sind
  • Wenn eine Indikation zur operativen Klärung fraglich ist
  • Wenn ein Brustkrebs festgestellt worden ist und Unsicherheit über weitere Herde oder die Ausdehnung bestehen
  • Nach Therapie einer Brustkrebserkrankung und Unsicherheit zum Ausschluß eines Rezidivs
  • Nach Entfernung eines bösartigen Lymphknotens aus einer Achsel und dem Verdacht auf einen versteckten Brustkrebs
  • Zur Kontrolle der Tumorverkleinerung oder –zerstörung durch eine laufende Chemotherapie bei gesichertem, aber noch nicht operierten Brustkrebs

Welche Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen kostenmäßig übernommen, wer hat Anspruch darauf?

Es gibt nur zwei streng begrenzte Indikationen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden:

  • Der Verdacht auf einen versteckten Brustkrebs nach operativ gesichertem bösartigen Befall der Achsellymphknoten durch Brustkrebs, der mit den üblichen Verfahren nicht nachzuweisen ist.
  • Zum Ausschluß eines Tumorrezidivs nach Therapie eines Brustkrebses und bei unzureichender diagnostischer Sicherheit der üblichen Untersuchungsverfahren.

(Dies ist die häufigste Indikation. Hierzu ist keine Kostengenehmigung durch die Krankenkasse erforderlich. Die Überweisung durch den Gynäkologen oder betreuenden Hausarzt reicht aus!)

Alle anderen Indikationen werden als individuelle Gesundheitsleistung eingestuft, so dass die Kosten von den Patientinnen selbst getragen werden müssen. In Einzelfällen kann die zuständige Krankenkasse hier eine Kostenübernahme auf Antrag aussprechen.

Was gilt für Privatversicherte?

Alle privaten Versicherungsträger übernehmen die Kosten für die MR-Mammographie nach unserem Kenntnisstand, sofern sie ärztlich verordnet wird.

Wer darf die Untersuchung für die gesetzlichen Krankenkassen durchführen?

Nur Ärzte, die über die spezielle Zulassung zur Durchführung der MR-Mammographie verfügen. Diese setzt ein umfangreiches Genehmigungsverfahren und eine jährliche Überprüfung der Mindestzahl an durchzuführenden Untersuchungen voraus. Unsere Praxis blickt auf eine große Erfahrung mit Untersuchungen seit 1992 zurück.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?

Die Untersuchung der Brustdrüse ist eine elektromagnetische Schichtuntersuchung, die in Bauchlage in einem Magnetrohr durchgeführt wird. Die Untersuchungsliege hat spezielle Vertiefungen in denen beide Brüste untersucht werden können. Die Brüste werden dabei nicht komprimiert. Dies ist insbesondere für Implantatträgerinnen wichtig.

Die Standarduntersuchung schließt die Verwendung eines paramagnetischen Kontrastmittels mit ein. Insbesondere die Entdeckung von Brustkrebs setzt den Einsatz eines solchen Mittels zwingend voraus. Der Untersuchungsablauf besteht aus 2 Phasen: Bildserien vor und nach Kontrastmittelgabe.

Die Qualität der Untersuchung wird durch Ihre Mitarbeit entscheidend mit beeinflusst: Da im Lauf der Untersuchung mehr als 500 Einzelbilder im Bereich weniger mm Dicke erzeugt werden, kommt der ruhigen Lage über ca. 20 Minuten eine entscheidende Bedeutung zu.

Aber machen Sie sich nicht zu große Sorgen: Bisher haben mehr als 1000 Frauen in unserer Praxis diese Untersuchung in den vergangen Jahren relativ problemlos überstanden!

Wenn Sie dem zustimmen, können wir Ihrer Fähigkeit zur Entspannung mit wenigen ml eines i.v. gespritzten Medikamentes verbessern.

Während der Untersuchungsphase bestehen laute Geräusche des Magneten, wogegen wir Ihre Ohren mit Ohrstöpsel oder Kopfhörern schützen. Wie alle Patienten in der MRT werden Sie permanent überwacht und können sich jederzeit bei den Mitarbeitern melden, falls Probleme oder Ängste auftauchen sollten.

Wie geht es nach der Untersuchung weiter?

Bereits vor der Untersuchung wird der Sie betreuende Radiologe eine Absprache mit Ihnen über das organisatorische Vorgehen „des Danach“ treffen.

Die vorläufige bzw. orientierende Auswertung dauert in der Regel 45 – 60 min., die endgültige und vollständige Auswertung incl. der schriftlichen Befunderstellung braucht in der Regel länger. Für ein erstes Gespräch mit dem auswertenden Arzt können Sie sich nach der o.g. Wartezeit am Empfang melden oder auch zwischendurch die Praxis nach Absprache verlassen. Wenn Sie nur mit Ihrem betreuenden Gynäkologen oder Hausarzt ein Gespräch über das Befundergebnis wünschen, steht dem nichts entgegen. Der Befund ist in wenigen Tagen bei ihm, in dringlichen Fällen erfolgt die Übermittlung per Fax oder Telefon.

Antworten auf Ihre Fragen

"Welche Vorbereitungen sind zu den Untersuchungen notwendig?"
"Welche Unterlagen werden zur Untersuchung benötigt?" etc.

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